LMIV / Allergene

Tatort Speisekarte (P): Lupine und daraus gewonnene Erzeugnisse  

Mehl aus Lupine hat viele Vorzüge: Eiweißreich, glutenfrei & gut für Diabetiker. Aber löst auch allergische Reaktionen aus. Lesen Sie mehr!

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Haben Sie Lupine auf Ihrer Speisekarte? Bewusst wohl nicht. Denn obwohl diese Hülsenfrucht so einiges zu bieten hat, wird sie selten als Hauptbestandteil von Speisen verwendet. Vielmehr werden Teile beispielsweise Weizenmehl beigefügt. Weil Lupine einen extrem hohen Eiweißgehalt haben und auch einen geringen Anteil an Kohlenhydraten. Sich somit perfekt für die „low carb“ Ernährung eignen. Oder als Sojaersatz. Aber nicht nur im Brot ist das Hauptallergen zu finden.

Mehr über den Träger des Hauptallergens „P“: Lupine

Eigentlich suggeriert das Foto ja nicht eindeutig, dass es sich bei Lupinen um ein allergieauslösendes Lebensmittel handelt. Mehr wie eine Blume als eine Hülsenfrucht sieht die Lupine aus. Und immerhin wird die Pflanze neben der Züchtung oder Gründüngung auf Feldern auch noch immer als Zierpflanze in Gärten verwendet. Aber trotz Aussehen: Lupine sind Hülsenfrüchte. Nach der Blüte bilden sich beim Stängel längliche Hülsen, welche Samen beinhalten. Diese werden getrocknet geerntet und in weitere Folge zu Lebensmittel (oder Futtermittel) verarbeitet.

Die Powerpflanze Lupine

Als Hülsenfrucht ist die Lupine auch eine regelrechte Superpflanze: ein Rohproteingehalt von 32 – 40 % (ähnlich wie Soja), ein hoher Gehalt an Rohfetten und Balaststoffen. Reich an Mineralstoffen, Spurenelementen wie Kalium, Calcium, Magnesium, Mangan und Eisen und den Vitaminen A und B1. Dank dem niedrigen glykämischen Index auch gut für Diabetiker geeignet und auf Grund des geringen Anteils an Kohlenhydraten ein ideales Produkt für „low carb“ Diäten.

Zu guter Letzt im Anbau recht einfach, unkompliziert und nachhaltig. Weil die Pflanze auch in Europa angebaut werden kann. Also auch eine ideale Alternative zu Soja, das in Hinblick auf Nachhaltigkeit (Regenwaldabholzung) immer mehr in Verruf gerät. Kein Wunder also, dass die Lupinen immer mehr auf den Markt und in die Lebensmittelindustrie drängen.

Wie die Lupine in unsere Lebensmittel kommt

Zuerst einmal: In der Regel verarbeitet. Denn in ihrer Wildform sind Lupinen reich an giftigen Bitterstoffen (Alkaloiden), obwohl neue Züchtungen wie die blaue Süßlupine bereits wenig davon aufweisen. Aus den Samen der Lupine wird Lupinenmehl, Lupinenschrot, Lupinenmilch oder Lupino (ähnlich wie Tofu) hergestellt. Sogar ein Lupineneis gibt es mittlerweile.

Für Sie interessant ist aber vor allem das Lupinenmehl. Es wird hauptsächlich Weizenmehl beigemengt und somit bei der Herstellung von Backwaren, Nudeln oder anderen Süßwaren verwendet. Auch bei vielen Fertigprodukten wird Lupinenmehl verwendet, ebenfalls bei der Herstellung von glutenfreien Lebensmittel, da Lupinenmehl glutenfrei ist.

Welche Nahrungsmittel können nun konkret Lupine enthalten?

Lupinenmehl, Lupinenprotein, Lupinenkonzentrat, Lupinenisolat, Alfalfasprossen, pflanzliches Eiweiß in Backwaren und vegetarischem Fleischersatz, Brot, Gebäck, Pizza, Nudeln, Snacks, fettreduzierte Fleischerzeugnisse, Fleischersatz/vegetarische Produkte, glutenfreie Produkte, Desserts, milchfreier Eierersatz, Kaffeeersatz, Flüssiggewürze

Lupinen als Hauptallergen (P)

Warum das für Sie wichtig ist, ist klar. Weil Lupinen eben auch zu den 14 Hauptallergenen gehören und damit mit einem „P“ ausgewiesen werden müssen.

Die Allergene werden meist durch das Essen aufgenommen, manchmal reicht aber auch der Kontakt. Beispielsweise bei Bäckern, die das mit Lupinen angereicherte Mehl einatmen. Die Zubereitungsform spielt hier übrigens keine Rolle, denn das Hauptallergen P ist hitzestabil und kann somit nicht zerstört werden. Auch nach dem Backen der Pizza im Steinofen kann es bei Betroffenen zu allergischen Reaktionen kommen.

Übrigens treten Symptome meist als Kreuzreaktion mit einer bestehenden Erdnussallergie auf. Dabei kommt es angefangen von Halsschmerzen oder Schwellungen im Rachenraum, über Hautreizungen, Reizhusten bis hin zu einem allergischen Schock. Menschen mit einer Weizenallergie (Zöliakie) oder Glutenunverträglichkeit scheinen übrigens gut auf Lupine zu reagieren.

Vielleicht steigt die Zahl der Lupinenallergiker, da immer mehr Produkte mit Lupinen versehen werden (vor allem für Vegetarier als Fleischersatz). Zumindest ist in Frankreich, seit es keine Mengenbeschränkungen für Lupinen mehr gibt, die Zahl der Betroffenen in die Höhe geschnellt.

Was Sie über das Hauptallergen P (Lupine) wissen sollten:

  • Lupine werden oft in Form von Mehl ins Weizenmehl gemischt und kommen daher vor allem in Backwaren vor.

  • Auf Grund der Eigenschaften (glutenfrei, niedriger Kohlenhydratanteil und niedriger glykämischer Index) sollten Sie vor allem bei glutenfreien, low carb und Diätprodukten die Augen nach Lupinen offen halten.

  • Lupinen sind hitzestabil.

→ Übersicht zu den 14 Allergenen in der Gastronomie

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