LMIV / Allergene

Tatort Speisekarte (N): Sesam und daraus gewonnene Erzeugnisse

1950 wurde das 1. Mal eine Allergie auf Sesam diagnostiziert, seitdem steigt die Zahl der Betroffenen jährlich. Lesen Sie alles zum Hauptallergen "N".

Bleiben Sie up to date über News und Trends zur digitalen Gastronomie

Subscribe

Alte Pflanze, neue Allergie. 1950 wurde zum ersten Mal eine Sesamallergie diagnostiziert. Tendenz steigend. Obwohl die Allergie selten in Deutschland oder Österreich zu finden ist, ist es in anderen Ländern häufig der Fall. Zum Beispiel in Australien, wo die Sesam-Allergie bereits die vierthäufigste Nahrungsmittelallergie ist. Aber auch die Zahl der Betroffenen steigt von Jahr zu Jahr.

Sesam: Mehr über den Träger des Allergens „N“

Sesam gehört zur Familie der Sesampflanzen und ist eine der ältesten Ölpflanzen der Welt. Ursprünglich aus Afrika und Asien stammend, hat die Pflanze das gesamte subtropische und tropische Gebiet erobert. Kein Wunder, Sesam ist sehr beliebt. Im Kosmetiksektor zum Beispiel und auch in der Lebensmittelindustrie. Sesam wird besonders in der Bio- und Vollwertküche eingesetzt. Ob als Ergänzung zu Backwaren, auf Burgerbrötchen, als Sesamöl oder Sesampaste: Sesam wird oft in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Das heißt, eine Vielzahl an Zutaten müssen mit einem „N“ markiert werden.

Produkte, die mit „N“ gekennzeichnet werden müssen

Sesamsamen, Sesampaste (Tahini), Sesamsalz (Gomasio), Sesamöl, Sesambutter, Brot, Knäckebrot, Gebäck (süß und salzig), Müsli, vegetarische Gerichte, Falafel, Salate, Humus, Feinkostsalate, Marinade, Desserts, Hamburger, Cracker, Frühstücksgetreide, türkische, orientalische und asiatische Küche, Moutabel

Sesam als Hauptallergen (N)

Warum die Kennzeichnung „N“ notwendig ist, ist nach einer genaueren Untersuchung klar. Sieben verschiedene Allergene „verstecken“ sich in einem kleinen Sesamsamen. Alle von ihnen sind sehr wenig von Hitze beeindruckt – was bedeutet, dass sie hitzestabil sind.

In den meisten Fällen betrifft diese Allergie Erwachsene, da sie nur selten schon im Kindesalter auftritt. In der Regel bleibt die Allergie jedoch ein ganzes Leben erhalten. Eine Toleranz gegenüber Sesamallergie ist sehr selten, nur etwa 20 – 30 % der Betroffenen haben dieses Glück.

Die anderen 70 – 80 % leiden durch den Konsum und manchmal auch nur durch den Kontakt mit Sesam, Öl oder Paste unter Magenbeschwerden, Asthmaanfällen, Kribbeln im Mund und Rachen, Schwellungen oder Juckreiz. Im schlimmsten Fall kann auch ein anaphylaktischer Schock eine Folge sein. Dies wird in der Regel durch das Allergen Oleosin verursacht. Sesamolin und Sesamin produzieren schon bei Kontakt allergische Reaktionen. Und als ob das nicht genug wäre, haben Sesam-Allergiker oft Kreuzreaktionen – vor allem auf Erdnüsse, da diese strukturell ähnlich wie Sesam sind. Aber auch Kreuzreaktionen auf Nüsse, Kiwis oder Mohn können auftreten.

Kochen ohne Sesam: Substitute

Hier sind die guten Nachrichten: Sesam ist ersetzbar, zum Beispiel mit Sonnenblumenkernen, Kürbiskernen, Mohn oder Amarant.

Dies sind die Dinge, die Sie sich unbedingt merken sollten:

  • Sesam ist hitzestabil, die Allergene bleiben auch nach dem Kochen erhalten.

  • Anstelle von Sesam können Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Mohn oder Amaranth verwendet werden.

  • Besonders Erwachsene leiden an dieser Allergie.

Die anderen Artikel zu den 14 Hauptallergenen finden Sie auf unserer Übersichtsseite.

Ähnliche Artikel

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Damit Sie keine Updates und News zu Trends und Digitalisierung in der Gastronomie mehr verpassen, abonnieren Sie unseren Newsletter. So bekommen Sie nützliche Informationen direkt in Ihre Mailbox geliefert.