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Gastronomie Herausforderungen 2024: Wie man sie meistern kann

Entdecken Sie die Herausforderungen in der Gastronomie 2024 und finden Sie praktische Strategien für den Erfolg Ihres Betriebes.

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Wir alle wissen: Die letzten Jahre waren für die Gastronomie nicht einfach. Zahlreiche Schließungen aufgrund der Corona-Pandemie, Personalmangel, Krieg und Preissteigerungen in vielen Bereichen bereiteten vielen Gastronom:innen Sorgen im Gastro-Alltag. Nun wollen wir einen Blick in die Zukunft wagen und analysieren, welche Trends auf die Gastronomie zukommen und welche Auswirkungen diese auf Sie und Ihre Kund:innen haben werden.

Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Entwicklungen und Herausforderungen, denen sich die Gastronomie im Jahr 2024 stellen muss:


Die Gastronomie und der ewige Personalmangel

Es ist allgemein bekannt, dass die Gastronomiebranche in letzter Zeit mit einem Mangel an qualifiziertem Personal zu kämpfen hat. Auch globale Ereignisse wie die Corona-Pandemie haben dazu beigetragen, dass insbesondere die Gastronomie und der Tourismussektor stark von den Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt betroffen sind. Laut einer IW-Studie hat kein anderer Berufsbereich relativ gesehen so viele Beschäftigte verloren wie die diese beiden Branchen.

Das Statistische Bundesamt teilte jedoch mit, dass es im Jahr 2022 bereits 12,5 % mehr Mitarbeiter:innen in der Gastrobranche gab, als im Jahr zuvor. Das sind aber immer noch 11,8 % weniger als vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019.

Der Fachkräftemangel wird sich auch in diesem Jahr auf das Gastgewerbe auswirken. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen haben viele Gastronom:innen Schwierigkeiten, ihrem Personal höhere Gehälter zu zahlen. Dies stellt eine Herausforderung dar, da immer mehr Fachkräfte Gehälter fordern, die über den Kollektivvertrag hinausgehen. Eine wettbewerbsfähige Entlohnung ist also notwendig, um qualifiziertes Personal zu gewinnen. Leider hinkt das Gastgewerbe hier oft hinterher.

Dennoch gibt es wirksame Möglichkeiten, dem Personalmangel im eigenen Betrieb entgegenzuwirken:

Setzen Sie auf Digitalisierung

Mit Hilfe von Digitalisierung können Gastronom:innen effiziente Betriebsabläufe sicherstellen. Ein spannendes Beispiel hierfür ist der „Bella Bot“ von Sebotics, der speziell für die Gastronomie und Hotellerie entwickelt wurde. Der Roboter bringt Speisen und Getränke von der Küche an die Tische der Gäste und kann Personalengpässen effektiv entgegenwirken. Aber auch durch die Automatisierung einfacher Tätigkeiten mittels Gastro-Softwarelösungen wird Ihre Belegschaft im Alltag deutlich entlastet.

Machen Sie Ihren Betrieb attraktiver

Gestalten Sie einen attraktiven Arbeitsplatz für potentielle Mitarbeiter:innen. Zum Beispiel durch Rabatte oder andere Anreize, um geeignete Fachkräfte zu gewinnen. Schaffen Sie eine offene Kommunikationskultur, in der Ideen und Meinungen willkommen sind und machen Sie transparent, was Sie von Ihrem Team erwarten und was Sie in Zukunft für Ihren Gastronomiebetrieb planen. Dies verschafft Ihnen einen wichtigen Wettbewerbsvorteil, insbesondere in der Gastronomie.

Managen Sie die Personalkosten in Ihrem Betrieb sorgfältig

Die Kennzahl Personalkosten gewinnt in der Gastronomie zunehmend an Bedeutung. Vor allem der Fachkräftemangel führt zu steigendem Personalaufwand. Daher ist es von großer Bedeutung, die Personalkosten in Ihrem Betrieb kontinuierlich zu überwachen und effektive Strategien einzusetzen, um den Erfolg Ihrer Gastronomie langfristig zu sichern.

Ein Koch schneidet Gemüse in der Küche

Wie die Mehrwertsteuererhöhung die Gastro-Landschaft in Deutschland herausfordert

Während der Covid-19-Pandemie und der Energiekrise wurde die deutsche Gastronomie durch die Senkung der Mehrwertsteuer von 19 % auf 7 % im Juli 2020 vorübergehend entlastet. Leider ist diese Steuersenkung für die Gastronomie Geschichte: Seit dem 1. Januar 2024 wird die Mehrwertsteuer auf Speisen und Getränke in Restaurants, Bars und Schnellrestaurants wieder auf 19 % angehoben. Mit lediglich einer Ausnahme: Der Außer-Haus-Verkauf.

Welche Auswirkungen hat die Mehrwertsteuererhöhung auf die Gastronomie?

Kurz gesagt: Preiserhöhungen sind wahrscheinlich. Viele Geschäftsführer:innen werden die Mehrwertsteuererhöhung voraussichtlich nicht aus eigener Tasche zahlen, sondern sie auf die Verbraucher:innen übertragen. Das könnte bedeuten, dass viele beliebte Gerichte auf den Speisekarten deutlich teurer werden. Diese Entwicklung wiederum könnte dazu führen, dass weniger Gäste Restaurants und ähnliche Einrichtungen besuchen.

Die Ökonomin Daniela Steinbrenner prognostiziert einige Anpassungen in der Gastronomie, wie zum Beispiel kürzere Speisekarten oder eine verstärkte Nachfrage nach Außer-Haus-Verpflegung. Wie viele Gastronomiebetriebe wegen der Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland schließen müssen, ist laut der Wirtschaftswissenschaftlerin aber noch unklar.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hingegen sieht die Mehrwertsteuererhöhung auf 19 % mit großer Skepsis. Die Auswirkungen auf die Gastronomie in Deutschland könnten verheerend sein, so der Dehoga. Die Steuererhöhung könne zu Umsatzeinbußen, zum Verlust von Arbeitsplätzen und zur Gefährdung zahlreicher Existenzen führen.

Lassen Sie Ihre Speise mitnehmen oder liefern

Wenn Ihre Gäste Speisen und Getränke vor Ort in Ihrem Betrieb verzehren, unterliegen diese der Mehrwertsteuer von 19 %. Außer-Haus-Verkäufe wie Speisen zum Mitnehmen oder Lieferservice werden dagegen weiterhin mit dem ermäßigten Steuersatz von 7 % besteuert. Eine Möglichkeit wäre, Ihr Angebot entsprechend anzupassen und mehr Speisen für den Außer-Haus-Verzehr anzubieten.

⚠️  Aber aufgepasst: Nicht für alle gelieferten Produkte beträgt die Mehrwertsteuer 7 %.

Denn für bestimmte Produktgruppen gelten weiterhin 19 % Mehrwertsteuer. Dazu gehören zum Beispiel Luxusgüter wie Hummer. Auch die meisten Getränke sind vom ermäßigten Steuersatz ausgenommen.

 

Kalkulieren Sie Ihre Preise neu

Gastronom:innen sollten ihre Speise- und Getränkepreise überarbeiten, um die Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung zu berücksichtigen. Es ist wichtig, genau zu prüfen, welche Speisen oder Getränke von der Steuererhöhung betroffen sind. Für den Verzehr außer Haus bleibt der Mehrwertsteuersatz bei 7 %, im Restaurant müssen die Preise auf 19 % angepasst werden.

Erkennen Sie Kosteneinsparungspotenziale

Des Weiteren sollten Gastronom:innen darüber nachdenken, wie sie in anderen Bereichen Kosten reduzieren können. Eine Möglichkeit ist die Anpassung der Portionsgrößen und die Optimierung der Speisekarte, um Einsparpotenziale zu nutzen. 

Kommunizieren Sie mit Ihren Gästen

Es ist wichtig, dass Ihre Gäste umfassend und transparent über die Gründe einer Preiserhöhung informiert werden. Andernfalls kann sich dies negativ auf die Wahrnehmung Ihrer Gäste auswirken und dazu führen, dass sie Ihrem Betrieb fernbleiben.

Das Jahr der Künstlichen Intelligenz

Bereits heute haben viele Betriebe Künstliche Intelligenz (KI) in ihre technologische Infrastruktur integriert. KI kann in der Gastronomie viele verschiedene Formen annehmen, darunter KI-Unterstützung bei telefonischen Bestellungen, bei der Menüzusammenstellung und bei der Personalisierung des Gästeerlebnisses.

Mit fortschreitender Technologie wird KI ihre derzeitigen Fähigkeiten erweitern und die Notwendigkeit menschlicher Eingriffe in verschiedenen Bereichen verringern. So können beispielsweise automatisierte Lagerverwaltungssysteme die Bestände überwachen und bei Bedarf sogar Nachschub bestellen.

KI wird den Gästen weiterhin personalisierte Erlebnisse bieten, indem sie individuelle Faktoren wie Vorlieben und Ernährungseinschränkungen berücksichtigt. Ein Beispiel hierfür sind KI-gestützte Empfehlungssysteme, die auf der Grundlage früherer Bestellungen und Vorlieben eines Gastes Menüoptionen vorschlagen.

Der verstärkte Einsatz von KI in Restaurants wird auch zu einer Senkung der Betriebskosten führen. Ein Beispiel ist der Einsatz von KI-gesteuerten Chatbots zur Bearbeitung von Kundenanfragen und Reservierungen, wodurch der Bedarf an zusätzlichem Personal verringert wird. KI kann Anfragen schnell bearbeiten, einfache Fragen beantworten und einen einheitlichen Ansatz über verschiedene Kommunikationsplattformen hinweg aufrechterhalten. Darüber hinaus sind KI-Tools für Kund:innen rund um die Uhr verfügbar.

Im Jahr 2024 werden sich auch die Erwartungen der Kund:innen weiterentwickeln. Gäste wünschen sich zunehmend, dass Gastronom:innen KI als Teil ihres Restauranterlebnisses integrieren. Beispielsweise können KI-basierte Tools Echtzeit-Updates zum Bestellstatus und personalisierte Menüvorschläge auf der Grundlage von Kund:innenprofilen anbieten.

Die Möglichkeiten zur Integration von KI in der Gastronomie sind also vielfältig und bieten zahlreiche Wege, um die Effizienz und Kundenzufriedenheit in diesem Jahr in Ihrem Betrieb zu steigern.

Um das volle Potenzial von KI auszuschöpfen, sollten Gastronom:innen jedoch nicht nur finanzielle Ressourcen bereitstellen, sondern auch einen strategischen Ansatz für die Integration, den Datenschutz und die Akzeptanz durch das Personal entwickeln. Es ist entscheidend, eine ausgewogene Kombination aus menschlichem Talent und Technologie zu schaffen, um ein Gästeerlebnis zu bieten, das den steigenden Ansprüchen der Gäste gerecht wird.

Ein Mitarbeiter bedient ein Tablet an der Theke eines Cafés

Weitere Teuerungen erwarten Gastronom:innen

Nicht nur die Mehrwertsteuererhöhung bereitet Gastronom:innen derzeit Kopfzerbrechen. Auch die anhaltende Inflation belastet das Gastgewerbe. Vor allem die Preise für Waren und Energie haben sich seit 2019 bis 2022 verfünffacht. In diesem Jahr ist die Inflationsrate sogar auf ein Rekordhoch von 6,9 % in Deutschland gestiegen. Vor allem die Lebensmittelpreise sind weltweit um satte 33 % angewachsen.

Genaue Prognosen sind schwierig, aber der aktuelle Food Price Report geht davon aus, dass die Lebensmittelpreise im Jahr 2024 weiter steigen werden, allerdings langsamer als bisher. Außerdem wird die nationale CO2-Bepreisung erhöht, was zu höheren Kosten für das Heizen von fossilen Energieträgern führt. 

Überprüfen Sie Ihre Gastro

Suchen Sie nach Einsparpotenzialen in Ihrem Betrieb, z.B. beim Strom-, Gas- und Ölverbrauch. Prüfen Sie, welche Lebensmittel im Abfall landen und überlegen Sie, wie Sie hier weitere Einsparungen erzielen können. Ziehen Sie auch regionale Lieferant:innen in Betracht, die Sie zu wettbewerbsfähigen Preisen beliefern können.

Setzen Sie auf eine dynamische Preisgestaltung

Sehen Sie sich Ihre Speisekarte genau an und überlegen Sie, ob Sie beispielsweise saisonale Gerichte anbieten. Das hilft nicht nur, Lieferengpässe zu vermeiden, sondern spart auch teure, exotische Zutaten. Eine flexible Preisgestaltung ermöglicht es Ihrem Betrieb, die Preise an die aktuelle Nachfrage anzupassen und so profitabel zu bleiben.

Kommunizieren Sie transparent

Auch in diesem Zusammenhang ist es wichtig, alle Änderungen transparent an Ihre Gäste zu kommunizieren. Heben Sie saisonale Angebote auf Ihrer Speisekarte hervor. Stellen Sie außerdem sicher, dass Ihr Personal gut vorbereitet ist, um mit eventuellen Fragen oder Bedenken in Bezug auf Preisänderungen professionell umgehen zu können.

Neues Jahr, neue Chancen – sind Sie bereit?

Das Gastgewerbe steht also auch in diesem Jahr vor einigen Herausforderungen. Dazu zählen der anhaltende Personalmangel, die Mehrwertsteuererhöhung, die anhaltende Inflation sowie der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz im Gastgewerbe.

Trotz der möglichen Hürden gibt es aber auch zahlreiche Möglichkeiten und Strategien, sich optimal auf die bevorstehenden Veränderungen vorzubereiten und die Betriebsabläufe zu optimieren. Der Einsatz digitaler Technologien, die Kontrolle der Personalkosten und die Neukalkulation der Preise spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Das mag herausfordernd klingen, aber das Gastgewerbe hat bereits mehrfach bewiesen, dass es sich anpassen und erfolgreich entwickeln kann. Auf das Gastgewerbe kommen spannende Zeiten zu, die Kreativität und Anpassungsfähigkeit erfordern.

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